Roadtrip USA 2010

"Einmal USA bitte ... am besten quer durch! Ja, Mietauto is' auch O.K.!"
Die Reise beginnt im Juli 2010 in Washington D.C. und endet im August 2010 in San Francisco. Hoffentlich.



Freitag, 9. Juli 2010

Tag 3: Vom Weltall in die Eiszeit

... der aufmerksame Blog-Leser mit einem IQ von mindestens 25 wird sich jetzt denken können, dass sich der Titel auf 2 Museen bezieht. Dazu gleich mehr.

Zu Katjas Kommentar von gestern/heute: Nein, am Arlington National Cemetery war ich (leider) nicht. Der is' a bissl ausserhalb und bei dem Wetter hats mich echt nicht gefreut lang im Freien rumzulaufen. Aber wär sicher toll gewesen ... die Kennedys, der "unbekannte Soldat", etc etc. Vielleicht das nächste Mal dann.
Jetzt zum heutigen, mittlerweile schon wieder letzten, Tag in Washington. Nach 2 doch rechtanstrengenden Tagen wollt ichs heut ein wenig "chilliger" angehen lassen (darum heut eher mehr Fotos als Text) ... hab mich aber nichtsdestotrotz wieder um 06:30 zum Frühstück begeben. 4 Toasts mit Salz-Butter und Streichkäse haben heut dran glauben müssen ... *nammnamm* 

Die Haar-trocken-Zeit nach'm Duschen hab ich dann zum Blogschreiben am Zimmer genützt. Der Fön im Bad hier hat mir ein wenig ... sagen wir ... lebensgefährlich ausgeschaut (die "An"-Lampe hat immer geflackert und der Stromstecker selber is halb auseinander gefallen) ... darum hab ich nur ganz kurz probiert ... aber es dann gleich wieder gelassen.
Als erstes hab ich mich dann uma 10:00 (somit NACH 09:30, man lernt aus seinen Fehlern) ins Smithsonian "Air & Space Museum" gehaut. Wieder gratis Eintritt, sehr toll. 

Museum an sich sehr toll ... aber auch sehr gross ... viele verschiedene "Zonen" die eigentlich alle Bereiche der Raumfahrt und der Luftfahrt abdecken: Man sieht die Lunar-Lander, einen Nachbau der ISS, kann in ein 747-Cockpit rein, durch eine Kabine eines 50er-Jahre Airliners durch, in ein Spacelab rein, sich die unterschiedlichsten technischen Dinge erklären lassen ... und ca. 1.000 Sachen mehr.




Das nebenbei wär eine Original-Kopie vom Hubble-Teleskop. Hab wirklich nicht gewusst, wie gross das eigentlich ist (siehe die 2 Besucher drunter). Einen sehr interessanten - und lustigen - Fakt dazu hab ich kurze Zeit später in einem anderen Bereich des Museums entdeckt:




Das ist der CCD ... also der eigentliche Sensor vom Hubble-Weltraum-Teleskop. Unglaubliche 0.6 Megapixel (!!). Wirklich erstaunlich was das Teleskop für Leistungen bringt, die besten Bilder aus den entferntesten Galaxien liefert ... und einen Sensor hat, der nicht mal mehr ANSATZWEISE den heute in Billig-Kameras enthaltenen entspricht (ich erinnere daran, dass 15 Megapixel überhaupt keine Seltenheit in 200,- Euro Kameras mehr sind). Recht cool!

Ansonsten kann man wie gesagt sehr, sehr, sehr viel sehen in dem man einfach durch die Hallen spaziert. So z.b. auch in (gibt eh mehrere) der "Flugzeughalle", wo jede Menge verschiedene Flugzeugtypen ausgestellt sind:




Sehr cool zum anschauen waren alle (teils Original-)Teile die von den ersten Mondflügen oder überhaupt Weltraum"abenteuern" ausgestellt waren ... in den Dingern in denen sie zum Mond rauf sind, hätt ICHs persönlich nicht wirklich lang ausgehalten ... alles noch mechanisch und Hebel und Schrauben und sonstiges wohin das Auge schaut. In der "Willkommen im Jetzt" Halle hats dann schon etwas vertrauensvoller ausgeschaut ... vom Space-Shuttle zur ISS:




Um ca. 13:00 hab ichs dann gesehen gehabt und hab mich - ob der Temperaturen - wieder zur "Mittagspause" ins Hotel begeben. Einer Herausforderung hab ich mich dann zu Mittag doch noch gestellt: Ich wollte Pflaster kaufen gehen, um mich meinen Blasen die ich seit gestern hab an den Füssen zu widmen (ich brauch echt langsam neue Schuhe ;)). Erste Problem: Eine Apotheke überhaupt zu finden ... wenns hier nicht mal Supermärkte und nix gibt in der Nähe. Aber das hat sich dann mittels Google leicht regeln lassen. Dortn hab ich dann aber ums Verrecken keine Pflaster wie wir sie kennen gefunden ... ausser in Grösse 15x15 cm ... und das brauch ich für meine Zehen dann grad doch nicht ;) Jetzt hab ich mir so ein paar "Tücher/Watte/etc." Dinger gekauft, die man glaub ich auf die "Wunde" auflegt ... und dann noch so ein medizinisches Tape um das ganze abzukleben. Das probier ich heut noch aus ... hab aber meine Zweifel ;)


Am späteren Nachmittag stand dann das zweite grosse Museum des Tages am Programm: Das Museum of Natural History. Im Eingangsbereich des oben genannten begrüsst einen gleich mal ein riesiger Elefant:




Aufgeteilt auf insgesamt 2 Stockwerke findet man auch hier die unterschiedlichsten Bereiche zum entdecken vor: von Erdgeschichte, über Dinosaurier, Säugetiere, Geologie, Insektenzoo, Universum bis hin zur kompletten Geschichte der Entstehung des Menschen. Und noch vieles mehr. 

Highlight war sicher - für mich zumindest - der ausgestellte Hope-Diamant, einer der berühmtesten (wenn nicht DER berühmteste!) und sagenumwobensten Diamanten der Welt. Zur Zeit gerade ausserhalb der eigentichen Kette ausgestellt. 



Ansonsten sind da sonst auch noch EINIGE Diamanten, Rubine, Safire und sonstige Edelsteine rumgestanden ... mich hat gewundert das DA niemand anwesend war ... Sicherheitskräfte mein ich ... aber die waren wahrscheinlich alle bei der Declaration of Independence ;)

Eher "uncool" war der "Insekten-Zoo" ... zumindest für mich. Im Prinzip wirklich nett gemacht und so ... aber wo ich dann zum den Schaukästen mit den Vogelspinnen und Riesenheuschrecken und Tarantulas gekommen bin, hatte ich wirklich Angst dass ich mir heut Sorgen um das heutige Einschlafen machen muss *brrrr*. Also wirklich *brrrr*. Und was da sonst noch für Getier rumgeschwirrt ist ... unvorstellbar ... ich werd in meinem ganzen Leben NIE in den Urwald fahren ... oder nach Australien ... oder überhaupt. Was hingegen wieder recht cool war, war die Dinosauerienausstellung und die begleitenden Infos und Filme und sonstiges:



Wie gesagt, auch dieses Bild stellt natürlich nur einen Teil des gesamten Dino-Bereichs dar. Sehr cool auch die Tatsache, dass ich heute (auf beide Museen verteilt) sowohl echtes Mondgestein als auch echtes Marsgestein angreifen konnte. Kann man auch nicht alle Tage. Ich glaub zwar man holt sich da - weil das ja jeder tun will - ungefähr 1.456 verschiedene Keime von anderen Leuten ... aber das wars mir wert ;)

Das wars dann aber auch schon für mich und meinen heutigen Museumsbesuchen, war ja auch schon 19:00 und ich musste ja noch a) was essen und mich b) langsam wegen morgen schlau machen ... morgen krieg ich ja das Mietauto und dann beginnt das Abenteuer erst so richtig. 

Bin dann - absichtlich diesmal, nicht wie in der Bronx damals - eine Station später ausgestiegen, um zum (hey, hab ich dann doch noch einen gefunden) 7-Eleven zu spazieren und mir für die Nacht was zu Trinken zu kaufen. Aber hab dann gleich gemerkt, dass ich ungefähr knapp an der Grenze wohne ... etwas ausserhalb (da wo ich ausgestiegen bin) wird die Gegend schon ... sagen wir "nicht mehr nachttauglich". Aber so wars recht wurscht. 

Daheim hab ich dann ca. 30 Minuten damit verbracht den besten Weg für morgen zum Dulles Airport zum Abholen des Autos zu planen ... bis ich - durch Zufall eigentlich - draugekommen bin, dass ich ja zum Reagan International Airport muss ... was toll ist, weil jetzt muss ich genau mit EINER U-Bahn-Linie fahren. Sehr fein.

Apropos U-Bahn: Die ist hier zwar nicht so gross ... aber dafür sehr sauber muss ich sagen ... und auch sehr übersichtlich: Die Linien (5 insgesamt) sind alle nach Farben angeordnet ... so gibt es eine Orange, Blaue, Gelbe, Grüne und Rote Linie. Das einzige das man noch besser machen könnte wäre, wenn man das gleiche System wie in NYC z.b. einführen würde: Nicht "Yellow Line to Fort Totten" ... sondern einfach "Yellow Line, Northbound". Dann müsste man überhaupt nix mehr schauen in den Stationen. Aber wie gesagt, so auch perfekt ausgeschildert und auf den ersten Blick weiss man immer wohin man gehen muss. 

Strassen hier sind nebenbei auch recht lustig angeordnet: Grundsätzlich muss man sich genau 3 Sachen merken und man findet überall hin:

a) Washington D.C. ist in 4 "Teile" aufgeteilt (Quadrate) ... den Schnittpunkt stellt das Capitol dar. Somit gibts das meiste jeweils in Southwest, NW, SE und NE. 

b) Die Strassen von Ost nach West heissen alle nach Buchstaben, die Strassen von Nord nach Süd heissen nach Nummern. So wohne ich z.b. hier an der Ecke "13th Street NW Ecke M-Street"

c) Die Strassen die schräg irgendwo durchlaufen sind die Avenues. 

Ich hab mir am Anfang immer gedacht die Buchstaben stehen für irgendwas ... aber dem war dann nicht so, die heissen echt nur "U-Street", "B-Street" oder (vielleicht hat der Bruce Springsteen das ja hierher) "E-Street". 

Was ich bis jetzt wirklich wirklich wirklich schätzen gelernt habe, ist die Iphone-App Citymaps 2 Go. Hier kann man sich - gratis - für SEHR viele beliebige Städte der Welt (!) Karten runterladen und mittels dieses Programms und GPS immer schauen wo man ist. "Aber das hab ich doch schon mit den Google Maps am Iphone?!" denkt sich der Iphone-Anfänger jetzt vielleicht ... aber der GROSSE Vorteil (und somit das Killer-Argument) dieses Programms ist der Fakt, dass man die Karten - und somit die Ortsbestimmung - dann OFFLINE nutzen kann ... was ja mit dem normalen Iphone-Karten-App nicht möglich ist. Und damit ist das ganze auch im Ausland nutzbar (wo's ja erst Sinn macht), weil man hier ja kein Daten-Roaming hat (... weil man nicht 10,- Euro pro 100 KB zahlen will ... Schweine!). Und das hat mir hier in Washington schon oft geholfen ... einfach raus aus der U-Bahn, kurz auf die App getippt ... geschaut was in der Umgebung ist und wo ich mich laut Punkt auf der Karte hinbewege ... und hab alles genau gewusst. Na, wirklich, für alle die ein Iphone haben: Kauftipp (ich glaub 1,5 Euro oder so ... Karten sind dann alle gratis!).


Morgen beginnt wie gesagt das richtige Abenteuer und am ersten Tag hab ich eh gleiche eine Monstertour mit ca. 800km vor mir ... weil ich eben mir nur einem Zwischenstopp incl. Übernachtung nach Nashville kommen will. Einen Teil werd ich morgen sicher auf der Interstate 81 runterfahren ... einen Teil möcht ich mir aber den (wie ich mittlerweile gelernt hab) berühmten Blue Ridge Parkway befahren ... je nach Lust und Laune und Wetter. 

So, und jetzt werd ich mich noch zum Abschluss des Tages den Strassenkarten für morgen widmen. Und den komischen Pflastern. Ojemine.

1 Kommentar:

  1. do you remember das Gespräch vom Sonntag,(genug Wasser mitnehmen,Verbandszeug,Pflaster),so lächerlich war das ja wohl doch nicht oder??
    Freue mich schon auf die nächsten Highlights!!

    lg.Manuela

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