Roadtrip USA 2010

"Einmal USA bitte ... am besten quer durch! Ja, Mietauto is' auch O.K.!"
Die Reise beginnt im Juli 2010 in Washington D.C. und endet im August 2010 in San Francisco. Hoffentlich.



Mittwoch, 7. Juli 2010

Tag 1: Ankunft & Schwitzen in Washington D.C.

... die erste Lektion die ich am Dienstag gleich gelernt hab: Man sollte NICHT am Vorabend eine "unbestimmte" Anzahl (ich tippe auf 1-2 ...) an Bierdln trinnken, wenn man eh schon weiss dass man am nächsten Tag in der Früh mit gefühlten 45 Kg Gepäck durch halb Wien hetzen muss, um dann - 2 Kg leichter durch Flüssigkeitsverlust - irgendwie den Flieger in die USA zu erreichen.

... in dem man dann 9h verbringen muss.

Nichtsdestotrotz: Ein äusserst netter Abend mit den Günthers, danke nochmal fürs Übernachten-lassen, Caro.

Flug selber hat dann schonmal gute gestartet, da pünktlich zum Start ein Gewitter herangezogen ist. Der Pilot hat dann auch gleich gemeint dass überm Atlantik starke Winde und Gewitter und viel Flugverkehr herumschwirrt ... und wir deshalb über Island (!) fliegen. Gut, auch recht, sollte die Flugzeit nicht mindern wie sich dann herausgestellt hat ... WARUM AUCH IMMER. Aber war interessant ... über Grönland bin ich auch noch nie geflogen, recht cool wenn unter einem die Eisberge dahintreiben. WEIT unter einem.

Einreise am Flughafen hat sich dann unkomplizierter gestaltet als wie erwartet. Gott sei Dank. Und während dem Warten auf die Fingerabdrücke und die üblichen Fragen (Wer/Wann/Wie/Wo/Warum/Mit wem/Wie oft?) hat man auf einem Mini-TV dann tatsächlich ein 1:1 zwischen Holland und Urugay ((c) Homer Simpson) erkennen können. Ich war natürlich wie immer gut vorbereitet, hab dieses komische neue ESTA-Formular ausgefüllt, das man jetzt anscheinend unbedingt bei der Einreise braucht und 72h vorher ausgefüllt (im Internet!) haben muss. Aber das war dann komplett fürn Hugo wie sich herausgestellt hat ... weil alles in allem hab ich doch wieder die üblichen 2 Formulare ausfüllen müssen (grün und blau) ... und ca. 15x bestätigen müssen, dass ich a) kein Terrorist bin und b) die Pest mich auch noch nicht heimgesucht hat. Und dieses ESTA-Ding wollt genau NIEMAND sehen. Toll. Aber mir solls recht sein.

Als ich dann den Dulles Airport das erste Mal verlassen hab, hats mich dann gleich mal umgehaut ... 39°C ... da hab ich mich dann mal dran erinnert irgendwas von "Heatwave" gelesen zu haben. Die Luftfeuchtigkeit war auch so hoch, dass wenn sie um 1% höher gewesen wäre, hätten mich Fische die an meinem Kopf vorbeischwimmen auch nicht mehr gewundert. Dann gleich mitn Linienbus 5a (war grad da und ist grad gefahren, ausserdem sehr billig (6 USD) Richtung Downtown D.C. ... und man mags gar nicht glauben, aber es gibt wildere Busfahrer als bisher 2x in NYC er- bzw. überlebt.

Nach 45 Minuten Action-Busfahrt (sowas könnte man mal im Gardaland anbieten ...), 15 Minuten U-Bahn und 15 Minuten Wüsten-marsch mit Koffer und Rucksack zum Hotel, war ich dann endlich da. Recht nettes Hotel muss ich sagen ... Zimmer kann sich sehen lassen, sehr praktisch. Vor der Tür draussen ein Saftl-Automat und im 6. Stock gibts eine Eismaschine damit man sich die Saftln im Zimmer kühlen kann.




















Dann wars eh schon 18:00 Uhr ... und ich hab mich trotzdem noch zum ersten Sightseeing aufmacht. Von Jetlag derweil mal noch keine Spur.

Die Hauptsehenswürdigkeiten hier in Washington liegen im Prinzip eh alle "recht" nah. Es gibt die grosse "Mall" (einen recht grossen, langen Grasstreifen) ... an deren einem Ende das Capitol steht, und am anderen das Monument, das Lincoln-Memorial, und an Haufen Kriegs-Denkmäler (WWII, Vietnam, Korea). Das Weisse Haus selbst is' auch grad ums Eck. Und genau DA hab ich dann auch gleich meinen Spaziergang hingestartet.

Wie zu erwarten war, konnte man - gestartet hab ich auf der Rückseite - nicht nur einige Touristen antreffen, sondern auch einiges an Polizeipräsenz.




Ungefähr DA hat sich mir dann auch das erste Problem eröffnet ... ich hab nix zum trinken dabei gehabt. Klingt nach "Dummer Andi, hättest halt was gekauft, Vater mir regnets ins Maul" ... aber leichter gesagt als getan: Also ENTWEDER macht der Stadtteil in dem ich wohne (Hier sind Convention-Center und sonstiges) seinem Namen alle Ehre, oder GANZ Washington ist so, das muss ich erst noch rausfinden, jedenfalls: Hier ist es SEHR schwer, einen Supermarkt, einen Deli, oder sonstiges zu finden. Supermarkt (heute ist bereits Mittwoch) hab ich bis jetzt noch keinen gefunden und heut bin ich schon einiges an Metern rumgelaufen (mehr dazu in TAG 2 dann). Es gibt hier auch fast keine Shops ... Mode, Spielzeug, Sport, Sonstiges, etc. ... NIX. Es gibt hier nur Bürogebäude ... und Banken. Und aus. Mehr nicht. Ich wäre in den ersten Deli, 7 Eleven, sonstiges reingegangen, wenn ich einen gesehen hätt. Auch Hot-Dog-Standln oder so gibts nicht. Aber GOTTSEIDANK hab ich dann knapp vorm Washington Monument einen (koreanischen) Getränkestand gefunden ... und mir da gleich mal 2L kaltes Wasser besorgt. So konnte ich gerade noch eine Nahtoderfahrung abwenden. Knapp.

Bin dann zum Monument spaziert, und hab mich - als ich die von der Sonne verbrannten, teils braunen Wiesen gesehen hab - sehr an London damals mit der Caro und an die damalige Hitzewelle erinnern müssen. Aber ansonsten wars recht amerikanisch: Irgendwo fährt immer ein Feuerwehrauto vorbei als würd' die Welt gleich untergehen, und auf den Wiesen vorm Monument haben ca. 4-5 Gruppen Softball gespielt.



Das Monument selber ist recht beeindruckend, ca. 170 Meter hoch und trotz seiner Einfachheit doch recht spektakulär. Hab mich dann gleich mal hinsetzen müssen im Schatten ... als mir dann so eine Französin ein Ticket für die Fahrt auf die Spitze angeboten hat (die Tickets kosten zwar ansich nix, aber mann muss sich am Vormittag schon für eine Tour irgendwann am Tag Tickets besorgen ... und wie ich da heute in der Früh gesehen hab, steht man da ca. 2,5h an ...). Somit: SEHR cool! Bin dann gleich mit der 19:00 Tour rauf auf die Spitze, wo man in alle 4 Himmelsrichtungen (leider durch ein Fenster) blicken kann. So auch aufn den Capitol-Hill ... mit Capitol drauf:




Das Capitol selber ist dann WIRKLICH sehr beeindruckend muss ich sagen.

Dann am Ende der Tour wieder runter (70 Sekunden braucht der Lift heutzutage ... der erste Lift damals (noch dampfbetrieben) hat ganze 12 Minuten gebraucht) und mich dann langsam über die Mall in Richtung Heimat gemacht. Und auf die Suche um endlich was zu essen bzw. überhaupt eine Essensmöglichkeit zu finden. Gott sei dank hab ich dann das "Quiznos" entdeckt, eh nur 3-4 Strassenecken vom Hotel entfernt. Ist sowas ähnliches wie Subways ... also sehr zum empfehlen.

Lustig hier auch die Ampeln ... das Weiss statt Grün kennt man ja wenn man schonmal in den USA war ... aber die hier haben - sehr cool - einen Countdown in der "Weissphase", wie lang man noch Zeit hat rüberzugehen. Recht simple ... aber recht hilfreich muss ich sagen.


... nichtsdestotrotz hält sich hier eh' keiner an (Fussgänger)-Ampeln ... also im Prinzip eh hinfällig. Trotzdem cool.


Im Hotel hat sich dann doch langsam die Müdigkeit breit gemacht (Heimatzeit war zu diesem Zeitpunkt ja auch schon 03:00, und aufgestanden in Wien bin ich dann ja doch schon uma 07:00) ... aber ich wollt noch meinen Blog schreiben ... was sich leider recht schwierig herausgestellt hat, nachdem der Stecker vom Netbook-Akku nicht in den US-Adapter reingepasst hat. Da hab ich dann auch gleich gelernt, dass auch WIR zuhause unterschiedliche Steckergrössen haben, die anscheinend nicht überall reinpassen (ich mein die kleinen silbernen Kontakte selber ... die sind teilweise unterschiedlich dick!). Darum hab ich mir erst heute beim RadioShack einen zweiten Adapter kaufen müssen, mit dem's jetzt Gott sei Dank funktioniert. Aber das hätte man sich jetzt eh selber denken können.

Der heutige Tag war vom Wetter her nochviel schlimmer als wie gestern (29°C um 11:00) ... aber dazu dann später noch (wenn ich vom Baseball retour bin) in "Tag 2".

Grüsse in die Heimat!

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